Kathrin Passig kann man ja eigentlich immer lesen, sollte man auch, gerade dann, wenn es ums Verhältnis von Text und Technik geht: → “Dank E-Books lese ich mehr und kaufe weniger”
Category: Internet
Pirate this game!
Die Independent-Game-Firma Greenheartgames hat ein so unterhaltsames wie interessantes Experiment gewagt. Parallel zur Veröffentlichung ihres ersten Spiels “Game Dev Tycoon” haben sie eine gecrackte Version des Spiels ins Internet gestellt und selbst verbreitet. Der einzige Unterschied zwischen dieser Version und der gekauften: In der nicht-lizenzierten Version machen dem Spieler Software-Piraten das Geschäft kaputt. Zahllose Forenposts später klären die Entwickler den Spaß auf.
Geht auch ohne Filter
Deutlich besser als jeder Instagram-Stream.
→ Leute die sich mit kackenden Hunden fotografieren lassen: dog shit selfie
/via: wirres
Social-Media-Lexikon (I): Instagram
Instagram ist ein ursprünglich für iOS-Geräte entwickelter sozialer Fotodienst, der dazu dient mit ironischen Vintage-Filtern versehene Bilder von Sehenswürdigkeiten, anspruchsvollen Büchern und vor allem Lebensmitteln zu verbreiten. Waren Apple-Kunden in der Frühzeit des Dienstes noch unter sich, hat spätestens die Veröffentlichung einer Android-App im April 2012 und die nachfolgende Übernahme durch Facebook dieses Distinktionsmerkmal aufgelöst. Für ambitionierte Verfolger urbaner Trends funktioniert der Dienst seither nur noch in meta-ironischer Brechung. Hashtags wie #nofilter oder Motive wie das mit einem Augenzwinkern als “Jutebeutel” betitelte Baumwollsackerl zeugen von diesem Umbruch.
In Kritik gerät Instagram indes immer wieder durch Gastroenterologen. Es sei unbedingt davon abzuraten ein Gerät, dass man zuvor “eine halbe Stunde beim Kacken[!] in der Hand gehalten hat, kurz darauf über sein Mittagessen zu halten. Ganz egal, ob es dadurch besser schmeckt.”
Für Hoffnungen sorgt der Dienst dagegen in der Verlagsbranche. Man verzeichne dort merkliche Umsatzzuwächse im Bereich der anspruchsvolleren, zeitgenössischen Literatur, heißt es aus Branchenkreisen. Die Verkäufe der deutschen Übersetzung von David Foster Wallace’ Infinite Jest etwa, hätten erst mit der massenhaften Verbreitung von Fotos des Buches im Internet richtig Fahrt aufgenommen. “Ich will gar nicht wissen, wieviele von diesen Büchern nur zum abfotografieren gekauft werden und danach ungelesen in die Tonne wandern”, sagt ein Verlagsmitarbeiter, der ungenannt bleiben möchte.
Entrapie
Darius Kazemi, seines Zeichens Programmierer des Random Shoppers hat einen sehr kurzweiligen neuen Random-Bot geschaffen, den RapBot, einen “freestyle 80s battle rap generator”, der Perlen wie folgende generiert:
Master of the game, I’m the rap detention
I’m a lyricist, I’m a microphone misapprehension
When I’m on the mic you realize you’re a revelation
You hear my freestyle and you drop your allocation
I’m the illest MC to ever rock the unemployment
You hear my freestyle and you drop your redeployment
(lässt sich vermutlich auch für peinliche Party-Spiele missbrauchen)
Da das Video leider nicht eingebettet werden darf, hier nur Link
→ The Vaccines · Post Break Up Sex
und Lyric-Quote:
Everyone needs a helping hand;
Who said I would not understand?
Someone up the social scale
for when you’re going off the rail
Die Konstruktion der Tintenfisch-Herrenrasse
via: @Limbo1
Kulturbezogene Durchsage
Links vom 6. Dezember 2012
“Weniger ist mehr” am Beispiel von The Magazine
Jan Tißler freut sich auf netzwertig.com über den (relativen) Erfolg von Marco Arments The Magazine und beschreibt, dass die Gründe für den Erfolg vor allem in der Herunterbrechung auf das sogenannte Wesentliche zu suchen ist.
Wenn deutsche Schriftsteller über die Zukunft des Papier-Buches philosophieren
Leander Wattig beschreibt Standardsituationen der Papierbegeisterung.
Im Prinzip ist die Konsumgesellschaft asozial.
Auch wenn das Format ZDF log in eigentlich blöd ist und die pubertierende Zielgruppe albern ankumpelt, ist die Diskussion vom 5.12.12 “Sind Schnäppchen asozial?” ganz gelungen. – Vielleicht mag ich aber auch nur Kathrin Hartmann…
Twitpic: I Need Feminism Because…
gute Absichten können Ausdruck unzivilisierter Zustände sein.
Links vom 5. Dezember 2012
The Power of Outrospection
Der mir völlig unbekannte Philosoph Roman Krznaric (amazon-affiliate) über Empathie als menschliche ‘Schlüsselkompetenz’ für das 21. Jahrhundert. – Bleibt die Frage, ob man das nicht auch ganz ähnlich für die vergangenen Jahrhunderte hätte formulieren können; ob empathisches Verhalten nicht schon seit Urzeiten Teil menschlicher Kultur ist. /via: brainpickings
Bas Kast über “Die Risiken des Reichtums”
Vielleicht ist es ja das Wunder des Geldes, das uns die Empathie über Bord werfen lässt.
In einer wohlhabenden Dienstleistungsgesellschaft ist man zum Überleben im Grunde gar nicht mehr auf persönlich-intime Beziehungen – intakte Familienstrukturen, Freunde oder hilfreiche Nachbarn – angewiesen. Es stehen uns ja an allen Ecken und Enden Profis zur Verfügung (von Umzugsfirmen bis hin zu Altersheimen), die uns, wenn die Bezahlung stimmt, nur allzu gerne “zur Seite stehen” (in ärmeren Gesellschaften die Aufgabe von Familien, Nachbarn und Freunden).
Kurznachrichten – 20 Jahre SMS
Der einzig lesenswerte Artikel zu 20 Jahren SMS auf den ich gestoßen bin. Inklusive McLuhan, Memetic Turn und der lakonischen Mitteilung: “Boote gesunken, Mindarus tot, Männer hungrig, mit unserer Weisheit am Ende.”
Look at this Instagram (Nickelback Parody)
Instagram ist was für Hipster zweiter Ordnung.
xkcd: Two Years
Ein von mir bisher vermiedenes Emoticon ist ja: <3