Instagram ist ein ursprünglich für iOS-Geräte entwickelter sozialer Fotodienst, der dazu dient mit ironischen Vintage-Filtern versehene Bilder von Sehenswürdigkeiten, anspruchsvollen Büchern und vor allem Lebensmitteln zu verbreiten. Waren Apple-Kunden in der Frühzeit des Dienstes noch unter sich, hat spätestens die Veröffentlichung einer Android-App im April 2012 und die nachfolgende Übernahme durch Facebook dieses Distinktionsmerkmal aufgelöst. Für ambitionierte Verfolger urbaner Trends funktioniert der Dienst seither nur noch in meta-ironischer Brechung. Hashtags wie #nofilter oder Motive wie das mit einem Augenzwinkern als “Jutebeutel” betitelte Baumwollsackerl zeugen von diesem Umbruch.
In Kritik gerät Instagram indes immer wieder durch Gastroenterologen. Es sei unbedingt davon abzuraten ein Gerät, dass man zuvor “eine halbe Stunde beim Kacken[!] in der Hand gehalten hat, kurz darauf über sein Mittagessen zu halten. Ganz egal, ob es dadurch besser schmeckt.”
Für Hoffnungen sorgt der Dienst dagegen in der Verlagsbranche. Man verzeichne dort merkliche Umsatzzuwächse im Bereich der anspruchsvolleren, zeitgenössischen Literatur, heißt es aus Branchenkreisen. Die Verkäufe der deutschen Übersetzung von David Foster Wallace’ Infinite Jest etwa, hätten erst mit der massenhaften Verbreitung von Fotos des Buches im Internet richtig Fahrt aufgenommen. “Ich will gar nicht wissen, wieviele von diesen Büchern nur zum abfotografieren gekauft werden und danach ungelesen in die Tonne wandern”, sagt ein Verlagsmitarbeiter, der ungenannt bleiben möchte.